Kapitel 3
DARIUS
Eine Stunde zuvor
Als ich sie unter mir festnagelte, versanken meine Reißzähne in der zarten Haut ihres Halses, und ich spürte, wie ihr warmes Blut in meinen Mund strömte. Der metallische Geschmack explodierte auf meiner Zunge, und ich trank tief, spürte, wie ihre Lebenskraft mit jedem Schluck ab- und wieder aufwallte. Aber ich begnügte mich nicht damit, nur ihr Blut zu trinken – ich wollte sie vollkommen für mich beanspruchen.
Ich stieß grob in sie, meine Hüften hämmerten gegen ihre, während ich fester saugte und spürte, wie ihr Blut wie ein Lebensstrom in mich rauschte. Ihr Stöhnen erfüllte die Luft, eine Mischung aus Lust und Hingabe, als ihr Körper sich meinem ergab. Ihr Herzschlag war wie Musik in meinen Ohren, ein rhythmischer Puls, der dem Pochen meines eigenen Herzens zu entsprechen schien.
Während ich trank und stieß, spürte ich, wie ihr Körper schwächer wurde, ihre Bewegungen langsamer und matter wurden. Aber das war mir egal – ich war im Rausch des Augenblicks verloren, getrieben von meinem Hunger nach Blut und Fleisch. Meine Finger gruben sich tief in ihre Haut und hielten sie fest, während ich ihren Hals und ihren Körper schändete.
Und dann geschah es. Mein Körper spannte sich an, jeder Muskel zog sich zusammen, als ich den Höhepunkt meiner Ekstase erreichte. „Ahhh!“, schrie ich laut auf, als ich mich in ihren warmen Tiefen ergoss und alles freisetzte, was ich zurückgehalten hatte. Mein Blick verschwamm für einen Moment, als eine Welle nach der anderen über mich hinwegrollte und mich erschöpft zurückließ.
Als ich mich zurückzog, zog ich auch meine Reißzähne aus ihrem Hals. Ihr Herzschlag war jetzt schwach, aber sie würde leben. Ich lehnte mich zurück und starrte auf ihr blasses Gesicht, achtete auf Anzeichen, dass sie sich bald wieder regen könnte. Meine Brust hob und senkte sich mit jedem Atemzug, während ich versuchte, die Kontrolle über mich wiederzuerlangen.
„Lucas“, rufe ich nach meinem Diener.
„Schaff sie weg. Sie hat ihren Zweck erfüllt.“
Meine Stimme ist von Gleichgültigkeit durchdrungen, und ich mache mir nicht einmal die Mühe, sie anzusehen, während ich spreche. Die Menschenfrau wurde benutzt und weggeworfen, ein bloßes Spielzeug zu meiner Belustigung.
Er neigt leicht den Kopf, bevor er sich bückt, um das Mädchen in seine Arme zu heben. Sie ist schlaff und regungslos, eine Stoffpuppe, die nach dem Spielen beiseitegeworfen wurde. Lucas wiegt sie in seinen Armen, sein Gesicht ausdruckslos, als er beginnt, sie wegzutragen.
„Und finde heraus, wann diese verdammte Auktion endlich beginnt“, befehle ich. „Ich werde langsam ungeduldig.“
Als Lucas in der Dunkelheit verschwindet, bleibe ich schweigend stehen, meine Finger um den zarten Stiel eines leeren Kristallglases geschlungen.
Um mich herum lümmelt die Elite der Vampirgesellschaft auf Samtsesseln, ihre blassen Finger streichen über die zitternde Haut frisch gekaufter Sklaven.
Einige gießen Blut in bereitstehende Gläser, aber andere – jene mit weniger Geduld und weniger Skrupeln – trinken direkt aus der Quelle.
Mit mäßigem Interesse beobachte ich, wie ein anderer Vampir, weniger diszipliniert als ich, zu gierig von seiner Beute trinkt und das Mädchen leblos in seinen Armen zusammenbricht. Eine Verschwendung.
Ein Vampir legt den Kopf seines Schoßhündchens zurück, seine Reißzähne tief in die Biegung ihres Halses geschlagen, die Augen flattern ihm zu, während er gierig trinkt.
Ein anderer packt den zitternden Kiefer eines jungen Mannes, zwingt seinen Mund auf, während er einen dünnen Schnitt über sein Handgelenk zieht und das Purpurrot über willige Lippen fließen lässt.
Andere fressen wie gefräßige Bestien und zerreißen ihre Opfer, ohne sich um das brutale Chaos zu kümmern, das sie hinterlassen.
Eine Welle der Langeweile überkommt mich. Der schwere Duft von Blut und Sex liegt in der Luft, doch er vermag nicht, die Stumpfheit zu durchdringen, die meinen Geist umhüllt.
Ich weiß nicht, warum ich hier bin.
Ein Zwang hat mich heute Abend hergeführt, eine unerschütterliche Anziehungskraft, die ich nicht erklären kann. Sie nagt an mir, ein unsichtbarer Faden, der sich mit jeder Sekunde enger zieht.
Ich könnte gehen. Nichts hält mich auf. Ich schulde diesem Ort nichts, diesen Kreaturen, die in ihrem Übermaß schwelgen.
Und doch bleibe ich.
Wann fängt diese verdammte Auktion endlich an?
Ich umklammere das Glas fester, die kalten Kanten schneiden in meine Handfläche, mein Kiefer ist von einer rastlosen Spannung angespannt.
Eine Dienerin nähert sich, ihre Augen ohne Leben, die dunkle Flasche zittert in ihren Händen, während sie näher kommt, jeder ihrer Schritte getränkt in der Stille der Unterwerfung.
„Mein Herr?“
Ihre Hände beben, als sie die dicke, rote Flüssigkeit einschenkt – geerntet von Menschen, die einzig für diesen Zweck gezüchtet wurden.
Ich nehme ihr das Glas ab, meine Finger streifen ihre für den kürzesten Moment.
Das schwarze Netz, das über ihren Körper drapiert ist, verhüllt ihre Nacktheit kaum, und die zarten Ketten, die um ihre Gestalt geschlungen sind, sind nichts weiter als eine ornamentale Verspottung der Schamhaftigkeit.
Sie ist eine schlanke, aber kurvige Blondine, deren Haar wie ein goldener Wasserfall über ihren Rücken fällt.
Ihre vollen Lippen sind eine Einladung zur Sünde, und ich spüre, wie mein Hunger sich wieder regt. Das letzte Mädchen war eine Enttäuschung und konnte die Dunkelheit in mir nicht stillen. Aber diese hier … vielleicht ist sie genau das, was ich brauche.
„Darf ich Ihnen heute Abend noch etwas anbieten, mein Herr?“
„Was bieten Sie denn an?“
Sie stellt die Flasche mit bedächtiger Präzision ab, bevor sie sich vor mir auf die Knie sinken lässt.
Dann, langsam, ganz bewusst, legt sie den Kopf zur Seite.
Die Bewegung entblößt die zarte Säule ihres Halses, die weiche, verletzliche Haut ist straff gespannt.
Mein Blick bleibt an der feinen blauen Linie ihrer Vene hängen, die direkt unter der Oberfläche pulsiert. Der Rhythmus ihres Herzschlags ist gleichmäßig, aber nicht ruhig – man hat ihr beigebracht, sich so anzubieten. Ihren Hals Kreaturen wie mir darzubieten.
Blut, reichhaltig und warm, wartet direkt unter der Oberfläche. Bereit, genommen zu werden.
Meine Reißzähne schmerzen vor dem instinktiven Verlangen, mich hineinzubeißen, zu beanspruchen, mich zu nähren.
Schließlich ist der Zweck des Menschen klar. Zu dienen.
Probiert zu werden – nur als Kostprobe.
Ihre Adern anzubieten, ihre Körper, ihr Schweigen.
Meine Finger schließen sich fester um ihren Hals. Ihr Atem stockt, als ich sie an mich heranziehe, unsere Lippen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
Die Wärme ihrer Haut lockt mich, der Pulsschlag unter ihrem Kiefer ist der Ruf einer Sirene. Ich koste den Moment aus, bereit, mich ihrer Süße hinzugeben.
Doch gerade als meine Lippen ihre Haut streifen wollen, erregt eine Bewegung meine Aufmerksamkeit. Eine Wache nähert sich, den Kopf tief in Unterwerfung gesenkt, seine Anwesenheit eine unwillkommene Unterbrechung.
„Eure Hoheit, die Auktion beginnt in Kürze.“
Wurde auch verdammt noch mal Zeit!
Langsam lasse ich das Mädchen aus meinem Griff und mein Blick verweilt einen Moment auf ihr.
Ich beuge mich dicht zu ihr, atme den Duft ihres Blutes und den unterschwelligen Geruch ihres Schweißes ein.
Meine Lippen streifen ihre in einem flüchtigen Kuss und ich flüstere:
„Finde mich später … oder ich finde dich …“
Ohne ein weiteres Wort lasse ich sie los und wende mich um, der Wache zu folgen. Er führt mich durch die versammelten Gäste, schlängelt sich an Gruppen von Vampiren, Wölfen und anderen Kreaturen der Nacht vorbei.
Ein Flüstern geht durch die Menge, hungrige Blicke folgen mir, einige sind kühn genug, meinen Blick zu erhaschen. Ich werde nicht langsamer. Ich beachte sie nicht.
Die Kronleuchter über uns werfen einen gedämpften, goldenen Schein, der die Schatten, die in jeder Ecke lauern, kaum durchdringt. Der Raum ist mit Präzision eingerichtet – opulente Logen säumen den Rand, alle auf die große runde Bühne in der Mitte ausgerichtet. Jede Loge ist gerade so sehr in Dunkelheit gehüllt, dass ihre Insassen verborgen bleiben.
Mein zugewiesener Platz bietet eine perfekte Sicht auf die Bühne.
Die Lichter über der zentralen Bühne flammen auf und durchschneiden die Düsternis. Eine körperlose Stimme, geschmeidig und geübt, hallt durch die Lautsprecher.
„Verehrte Gäste, Kreaturen der Nacht und Kenner der feinsten Genüsse … willkommen zur exklusivsten Auktion der Saison von The Society.
Heute Nacht weiden Sie sich nicht nur mit Ihren Augen, sondern auch mit Ihren tiefsten Begierden. Die seltensten Angebote stehen vor Ihnen, unberührt, unversehrt – und warten darauf, von denen beansprucht zu werden, die die Macht haben, sie zu nehmen.
Mögen die Gebote beginnen.“
Das leise Murmeln der Menge wirbelte um mich herum, ein ständiges Summen, das sich mit dem Rascheln der Körper zu vermischen schien, die sich begierig und wartend auf ihren Sitzen bewegten.
Ein Mensch nach dem anderen wurde auf die Bühne geführt, verkauft wie Vieh, wie Objekte – so wie sie es schon immer waren. Dafür waren Menschen doch da, oder? Für unser Vergnügen, für unsere Unterhaltung.
Doch dann veränderte sich die Luft.
Und sie erschien.
Zuerst dachte ich, es sei eine Täuschung des Lichts.
Aber nein – da stand sie, angestrahlt vom Scheinwerfer, der die Schatten durchbrach und sie beinahe überirdisch erscheinen ließ, zerbrechlich wie Glas.
Ein Mädchen.
Nicht irgendein Mädchen. Das Schönste, was ich je erblickt hatte.
Sie war zierlich, ja, aber sie hatte auch etwas Kantiges an sich, etwas in der Art, wie sie sich hielt. Als wüsste sie, dass sie nicht mehr frei war, sich der Situation aber noch nicht völlig ergeben hatte. Ich sah es an der Art, wie ihr Kinn leicht angehoben war, an der Art, wie ihre Augen – weit, furchtsam und doch trutzig – in die Menge zurückstarrten.
Der Rest von ihr … ihre Haut war schmutzig, mit Dreck und Staub verschmiert. Ihre Kleidung war zerrissen und hielt kaum noch zusammen. Der Geruch von Schweiß und Angst hing an ihr, aber da war noch etwas anderes.
Unter all dem – etwas beinahe Unberührtes.
Mein Blick wanderte über sie, unfähig, sich abzuwenden. Ich konnte das Zittern ihres Körpers sehen, die Art, wie ihre Hände leicht bebten, während sie gefesselt an ihren Seiten hingen. Aber es war mehr als das. Selbst in ihrem gebrochenen Zustand strahlte sie eine Art ungezähmter Kraft aus.
Etwas an ihr war … anders.
Ihr Gesicht hatte etwas Weiches, aber es war nicht diese Weichheit, die mich anzog. Nein, es war die Art, wie sie dastand, als hätte sie die Kraft zu kämpfen, zu fliehen, selbst wenn sie keine Möglichkeit dazu hatte. Es lag in ihrem festen Kiefer, dem trutzigen Funken in ihren Augen.
Ich beobachtete, wie der Auktionator ihre Details herunterratterte, aber ich hörte nicht zu. Ich war völlig von ihrer Gegenwart eingenommen, von der Art, wie sie sich von all den anderen abzuheben schien.
Nein, sie war nicht nur ein weiterer Mensch, der gekauft werden sollte. Sie hatte etwas Besonderes an sich. Etwas tief in ihrem Inneren, eine Anziehungskraft, die in mir widerhallte.
Sie mochte mit Schmutz bedeckt sein, ihr Körper zerbrechlich, aber in diesem Moment war sie das Faszinierendste, was ich je gesehen hatte. Und das – genau das – war es, was mich in seinen Bann zog.
Und ich würde herausfinden, was es war.
Sie gehörte mir. Niemand anderem sonst.
Der Gedanke traf mich wie eine Welle rohen, unbestreitbaren Verlangens. Mein Blick wich nicht von ihr, während die Menge um mich herum summte, ahnungslos von dem Sturm, der sich in meiner Brust zusammenbraute. Sie gehörte mir – und ich würde dafür sorgen, dass sie es wussten.
Meine Stimme schnitt wie eine Klinge durch das Gemurmel.
„Eine Million“, sagte ich, und die Worte glitten mit einer eiskalten Ruhe von meinen Lippen.
„In bar.“
Der Raum versank in einer unnatürlichen Stille. Meine Augen ließen sie nicht los, und ich spürte, wie sich das Gewicht meines Gebots über die Menge legte und sie erkennen ließ, dass es keinen Wettbewerb gab, keine Frage.
Sie gehörte mir.
