Kapitel 1 Milliardärserbe

"William, lass uns Schluss machen!"

"Warum Schluss machen? Ich war doch immer gut zu dir. Sind vier Jahre Liebe nichts wert?" William fühlte sich sehr unwohl, als er die Worte seiner Freundin hörte.

Er war gerade von seiner Firma entlassen worden und war ohnehin schon schlecht gelaunt. Jetzt, da er hörte, dass seine Freundin mit ihm Schluss machte, fühlte er sich noch schmerzhafter und verzweifelter.

Madison, Williams Freundin, hörte seine Worte und spottete: "Weißt du nicht, warum wir Schluss machen? Du armer Versager, du kannst dir das Geld und das Leben, das ich will, nicht leisten. Belästige mich nicht mehr!"

William war von Madisons Worten getroffen. Er hatte ursprünglich vorgehabt, sie zu retten, aber sie ging ohne zu zögern.

Durch das transparente Glasfenster des Cafés sah er Madison, wie sie einen jungen Mann in einem BMW umarmte. Sie sah sehr schmeichelhaft und kokett aus und küsste den Mann sogar von sich aus.

William hatte nicht erwartet, dass Madison, die so lange bei ihm gewesen war, nicht mit ihm schlafen wollte, aber mit anderen Männern intim war. Er war wütend, aber hilflos.

Er wusste, dass diese Welt sehr realistisch war. Geld konnte alles bekommen: Macht, ein glückliches Leben und Frauen!

William war sehr traurig und konnte nicht anders, als zu denken, wie gut es gewesen wäre, wenn er Geld gehabt hätte. Wenn er Geld gehabt hätte, hätte er alles!

William lachte über sich selbst und trank den bitteren Kaffee vor sich aus, frustriert.

In diesem Moment klingelte sein Handy, und William nahm es gereizt ab. Er hörte nur eine laute Stimme am anderen Ende. "William, deine Miete ist seit zwei Monaten überfällig. Wenn du sie nicht bald bezahlst, muss ich deine Sachen rausschmeißen."

"Mach, was du willst." Nachdem er das gesagt hatte, legte William traurig auf.

Seinen Job und seine Liebe zu verlieren und jetzt auch noch vom Vermieter rausgeworfen zu werden, das Gefühl des Versagens im Leben erfüllte Williams Herz im Handumdrehen. Er fühlte sich wie ein Versager aus der Legende.

Am Abend ging William die belebte Straße entlang, beobachtete die eiligen Passanten und fühlte eine unbeschreibliche Niedergeschlagenheit. Nach dem Universitätsabschluss hatte er drei Jahre lang hart in dieser großen Stadt gearbeitet, aber am Ende nichts erreicht. Er konnte sich nicht einmal die Miete leisten. Konnte es etwas Frustrierenderes geben als das?

William ging zu einer Brücke, hielt eine Dose Bier in der Hand, lehnte sich an das Brückengeländer und nahm ein paar Schlucke Bier. Das war bereits die fünfte Dose Bier, und er war ein wenig betrunken.

Er schaute auf den reißenden Fluss unter der Brücke und wollte wirklich hineinspringen. Aber als er an seine Eltern dachte, hielt er sich zurück.

"Ich frage mich, wie es meinen Eltern geht. Ich habe sie seit drei Jahren nicht gesehen. Ich bin so ein undankbarer Sohn," murmelte er.

Nach dem Abschluss hatte William hart in dieser großen Stadt gearbeitet, sogar während der Feiertage Überstunden gemacht, um Geld zu verdienen. Er wollte hier ein Haus kaufen und seine Freundin heiraten, aber jetzt schien das lächerlich.

Er nahm sein Handy heraus und wollte seine Eltern auf dem Land anrufen. Doch kaum hatte er das Telefon in die Hand genommen, sah er, dass seine Mutter anrief. William stellte schnell seine Stimmung ein und nahm das Telefon ab.

Bald kam eine vertraute und freundliche Stimme vom anderen Ende. "William, wie geht es dir? Leidest du?"

"Mir geht es ziemlich gut. Mein Chef hat gesagt, dass ich nächsten Monat zum Direktor befördert werde und mein Gehalt sich verdoppeln wird." William log mühelos.

"Eigentlich musst du nicht so hart arbeiten. Wir haben dir lange etwas verheimlicht, und jetzt ist es an der Zeit, es dir zu sagen," kam die Stimme seiner Mutter wieder.

"Was ist los?" William's Herz zog sich zusammen, als er das sagte.

"Eigentlich ist unsere Familie sehr reich, und du bist ein superreicher Erbe!" Die Worte seiner Mutter waren voller tiefer Besorgnis.

"Mach keine Witze, Mama, ich lege jetzt auf. Ich muss später noch Überstunden machen!" William lächelte und nahm die Worte seiner Mutter überhaupt nicht ernst.

Schließlich waren seine Eltern Bauern. Vielleicht galt in ihren Augen schon ein Betrag von über tausend Euro als reich.

"William, was ich gesagt habe, ist wahr," kam die besorgte Stimme seiner Mutter vom Telefon.

"Es ist leicht, dir zu glauben; überweise einfach eine Million Euro auf mein Bankkonto. Gut, ich gehe jetzt arbeiten, und du solltest früh schlafen. Auf Wiedersehen." William sagte das und legte direkt auf. Als der kalte Wind wehte, fühlte es sich noch kälter an.

Er wusste, dass seine Eltern niemals in der Lage sein würden, eine Million Euro aufzubringen, selbst wenn sie das Haus in ihrer Heimatstadt verkaufen würden, also nahm er die Worte seiner Mutter überhaupt nicht ernst.

Doch kurz darauf erhielt William plötzlich eine SMS auf seinem Handy. Er klickte sie unbewusst an, und es war eine Nachricht von seiner Bankkarte, die zeigte, dass eine Million Euro auf sein Bankkonto überwiesen worden waren!

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