Kapitel 2 Methoden zum Umgang mit Nicholas

Als Diana diesen vertrauten Kosenamen hörte, überkam sie erneut das beklemmende Gefühl.

Während der drei Jahre der Gefangenschaft hatte Nicholas sie unzählige Male „Süße“ genannt. Er hatte Diana immer gesagt, sie solle brav sein, ihn mehr lieben, aufhören, wegzulaufen.

Aber in ihrem früheren Leben war Dianas Herz von Groll erfüllt gewesen – wie hätte sie sich um seine Gefühle kümmern können?

Diana spürte, wie sich Nicholas' Härte gegen ihren Kern drückte. Ihre Augen röteten sich, und sie stieß ihn weg, ihre Stimme brach vor Schmerz: „Nicholas, wirst du mich wieder zwingen?“

„Nein.“ Nicholas' Adamsapfel bewegte sich, als er erneut nach ihren Lippen suchte. „Ich möchte, dass du das willst.“

Doch als er den verletzten Blick in Dianas Augen sah, stoppten seine Bewegungen abrupt.

In diesem Moment schlug er sich selbst heftig ins Gesicht, was Diana erschreckte.

Als er bemerkte, dass er immer noch nicht klar genug im Kopf war, zog er ein Klappmesser aus dem Fach der Armlehne und schnitt ohne Zögern über seinen Unterarm.

Blut färbte sofort sein Hemd scharlachrot. Diana drückte schnell ihre Hände auf seine Wunde.

„Nicholas, hast du den Verstand verloren?“

„Geh!“ Nicholas presste das Wort durch zusammengebissene Zähne, seine Augen blutunterlaufen.

Er atmete schwer, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, sein Unterleib schmerzte vor Verlangen. Er hob das Messer erneut, doch Diana hielt sein Handgelenk fest. „Nicholas, reiß dich zusammen.“

„Geh einfach!“ wiederholte Nicholas.

Er versuchte erneut, die Klinge hinunterzudrücken, aber gerade als sie schneiden wollte, wurde ihm eiskalt.

Diana hatte den Kopf weggedreht, weigerte sich, ihn anzusehen, eine Hand löste seinen Gürtel, während die andere seine steife Länge umfasste.

„Leg das Messer weg.“ Dianas Stimme zitterte, ihr Körper bebte, aber ihre Hand begann, sich in schnellen Bewegungen auf und ab zu bewegen. „Lass es fallen, und ich helfe dir.“

Tränen drohten zu fallen, aber Diana wagte es nicht zu weinen – aus Angst, das dramatische Eyeliner, das Mandy gemalt hatte, würde sie noch lächerlicher aussehen lassen.

Das Messer fiel klirrend aus Nicholas' Hand. Er starrte Diana in sprachlosem Erstaunen an. „Diana.“

„Schau mich nicht an!“

Irgendwoher fand Diana den Mut und bedeckte seine Augen mit ihrer freien Hand.

Nicholas’ andere Sinne wurden geschärft, als er nicht mehr sehen konnte.

Er konnte Dianas feste Kurven spüren, als sie auf seinem Schoß saß, ihre schüchternen, atemlosen Geräusche hören, die weiche Glätte ihrer Hand fühlen, die ihn bearbeitete, sogar ihren einzigartigen Duft riechen. Er fühlte sich, als würde er den Verstand verlieren.

Er zog Diana fest an sich, seine Hände glitten ruhelos unter ihre Kleidung und streichelten ihre glatte Haut.

Diana warf einen Blick auf Nicholas' gequälten Ausdruck, begann, seine Hände wegzuschieben, gab dann aber auf.

Sie war schon einmal von ihm berührt worden – ihm durch die Wirkung der Droge zu helfen, war besser, als vergewaltigt zu werden.

Als sich ihre Muskeln entspannten und sie nicht mehr widerstand, knurrte Nicholas leise und biss ihr Ohrläppchen. „Schneller, Süße.“

Seine Hände drängten sie weiter, sein Atem wurde immer schwerer.

Diana schloss die Augen, wurde atemlos von seiner Berührung, aber ihre Hand beschleunigte weiter ihren Rhythmus.

Endlich fand Nicholas Erlösung, und Diana atmete tief erleichtert aus.

Es war vorbei.

Sie griff nach Taschentüchern, aber Nicholas zog sie zurück in seine Arme. „Ich brauche mehr Hilfe, Süße.“

Seine Hände glitten kühn unter ihr Hemd und kneteten ihre Brüste.

Diana drehte sich wütend weg. „Du Perverser!“

Nicholas brummte zustimmend, riss einfach ihre Hemdknöpfe auf und rieb seine Härte gegen Dianas Schenkel.

„Du—!“ Diana schlug ihm heftig gegen die Brust, bemerkte jedoch, dass seine Augen vollkommen rot geworden waren und den Fokus verloren hatten.

An die albtraumhafte Nacht aus ihrem früheren Leben erinnernd, fluchte Diana durch zusammengebissene Zähne: „Mandy, du Schlampe! Wie viel von diesem Zeug hast du benutzt? Weißt du nicht, dass es jemanden umbringen könnte?“

Nicholas hatte keinen klaren Gedanken mehr – er war völlig von dem Medikament beherrscht.

Als Diana erkannte, dass Mandy in ihrem früheren Leben Erfolg gehabt hätte, wenn Nicholas nicht einen so starken Willen gehabt hätte, verspürte sie ein seltsames Engegefühl in ihrer Brust.

Nach mehreren misslungenen Fluchtversuchen verschwanden ihre Kleider immer wieder.

„Nicholas!“ Ihre Stimme war von Tränen erstickt. „Siehst du überhaupt, wer ich bin?“

„Diana, meine Liebe.“ Nicholas hob den Kopf, sein Blick war immer noch unfokussiert, aber auf sie gerichtet.

Diana wusste, dass sie dieses Mal nicht entkommen konnte. Statt es passiv zu ertragen, konnte sie genauso gut versuchen, es zu genießen – zumindest würde es dann nicht so weh tun. Es war nicht so, als hätten sie in ihrem früheren Leben nicht miteinander geschlafen.

Sie holte tief Luft, dann entfernte sie Nicholas' Krawatte, riss sein Hemd auf und biss ihm in das Schlüsselbein.

Nicholas stöhnte und hielt sie noch fester.

Diana würgte heraus: „Nicholas, wenn du mich jemals betrügst, bist du tot! Ich bin ein Dämon, der aus der Hölle gekrochen ist – ich werde dich nicht gehen lassen!“

Im nächsten Moment verschlang Nicholas all ihre Drohungen mit einem Kuss.

Diana schloss die Augen und gab den Widerstand vollständig auf. Gut, sie würden Liebe machen. Sie konnte ohnehin nicht entkommen.

Am nächsten Morgen wachte Diana keuchend auf.

Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass Nicholas sie so fest hielt, als wollte er sie in seinen Körper aufnehmen.

„Nicholas, du erstickst mich!“

Sie schlug ihm heftig auf die Hände, und er öffnete langsam die Augen und lockerte seinen Griff.

Nicholas streckte die Hand aus, um Dianas Haare zu glätten, sein Blick klärte sich allmählich.

Mit seinen Fingerspitzen strich er über Dianas leicht geschwollene Lippen, dann nahm er sie sanft zwischen seine eigenen und leckte sie mit seiner Zunge.

Als sie seine Erregung erneut aufsteigen fühlte, stieß Diana ihn schnell weg.

Als sie sah, wie sich sein Ausdruck sofort veränderte, zog sich ihr Herz zusammen.

Sie sprach mit verletzter Unschuld: „Ich habe Schmerzen.“

In das Laken gehüllt, sah sie Nicholas mitleidig an. „Es war mein erstes Mal. Es tut weh.“

Nicholas erstarrte, dann wurde sein Gesicht verdächtig rot. „Ich rufe den Hausarzt. Ich helfe dir später, die Medizin aufzutragen.“

„Nicht du.“ Diana sprach schnell, und als sie sah, wie sich Nicholas' Ausdruck erneut veränderte, fügte sie hastig hinzu: „Du sollst die Medizin nicht auftragen – wo genau würdest du sie hin tun?“

Sie vergrub ihren Kopf unter den Decken und weigerte sich herauszukommen, als ob sie vor Scham sterben würde.

Nicholas lachte leise und küsste ihre Stirn. „In Ordnung.“

Als sie die Tür schließen hörte, tauchte Diana endlich unter den Decken hervor.

Sie atmete tief aus und lächelte dann. Sie schien einen Weg gefunden zu haben, mit Nicholas umzugehen.

Als der Hausarzt ankam, war Nicholas bereits angezogen und hatte seine kalte, distanzierte Haltung wieder angenommen.

Die Augen des Arztes wurden groß wie Untertassen, als sie Diana sah.

Diana blinzelte unschuldig den Arzt an. „Danke, dass Sie gekommen sind.“

Dann schmollte sie Nicholas an. „Willst du nicht gehen?“

Nicholas' Adamsapfel bewegte sich, dann nickte er und ging hinaus.

Der Ausdruck des Arztes wechselte von Überraschung zu Entsetzen, ihre Hände zitterten, als sie ihre Arzttasche hielt.

Nachdem der Arzt mit der Behandlung fertig war, wurde die Schlafzimmertür erneut aufgerissen, als Mandy hereinstürmte.

Als sie Dianas Zustand sah, war Mandy erschrocken, dann packte sie Dianas Hände fest mit besorgten Augen. „Diana, wie konnte Nicholas dich so behandeln? Er ist absolut unmenschlich!“

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